Mit der Möglichkeit der geführten, oder auch navigierten Implantologie steht uns eines der innovativsten Verfahren der modernen Zahnmedizin zur Verfügung. Was sich genau dahinter verbirgt, möchten wir Ihnen im Folgenden etwas näher bringen.
Festlegung der Implantatposition
Neben vielen anderen Kriterien ist eine exakte Implantatposition für den Langzeiterfolg einer implantologischen Versorgung entscheidend.
Doch wie wird diese bestimmt?
Endscheidende Kriterien bei der Festlegung der Implantatposition sind zunächst die Menge an vorhandenem Knochen, sowie die Schonung umliegender anatomischer Strukturen. Diese können sein: benachbarte Zahnwurzeln, Nervenverläufe, Kieferhöhlen, etc.
Das klassische, zweidimensionale Röntgenbild kann für diese Fragestellungen oft nur begrenzt Aufschluss liefern. Einen entscheidenden Fortschritt stellt hier die Möglichkeit der dreidimensionalen Bildgebung dar. Diese steht in unserer Praxis durch die digitale Volumentomographie (DVT) seit Dezember 2015 zur Verfügung.
Auf diesem Wege ist es uns möglich, ein dreidimensionales Bild der vorliegenden Situation schnell und unkompliziert bei geringer Strahlenbelastung in unserer Praxis zu erstellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Menüpunkt „dreidimensionales Röntgen/DVT“ in unserem Leistungskatalog.
Durch das dreidimensionale Röntgenbild (DVT) kann der Behandler den vorhanden Knochen in allen drei Ebenen einsehen und bezüglich Quantität und Qualität beurteilen. Nervenverläufe und Ausdehnung der Kieferhöhle sind genau darstellbar und beurteilbar. Anhand dieser Informationen kann nun entschieden werden, ob eine Implantation möglich ist. Ist dies der Fall, können der Implantatdurchmesser, die Implantatlänge und der Implantatwinkel genau am Computerbildschirm festgelegt werden.
Ausrichtung des Implantates zum geplanten Zahnersatz
Neben den bereits erwähnten Kriterien zur Festlegung der idealen Implantatposition fehlt ein ganz wesentlicher Punkt. Dies ist die Ausrichtung des Implantates zum späteren Zahnersatz. In der Fachsprache wird dies auch als „backward Planning“ bezeichnet. Hierunter versteht man eine umgekehrte Vorgehenssweise bei der Planung. Es wird also zuerst der Zahnersatz in idealer Position am Computer geplant und im Anschluß die Implantatposition entsprechend ausgerichtet. Bei einer vorliegenden Zahnlücke muss also zuerst die Position der späteren Krone im Mund festgelegt werden bevor mit der Planung des Implantates begonnen werden kann.
Hierfür erfolgt ein optischer Abdruck in Form einer dreidimensionalen Videoaufnahme mit unserem Cerec-3D-System. Auch hierzu finden Sie weitere Informationen unter dem entsprechenden Punkt in unserem Leistungskatalog.
Anhand dieses optischen Abdrucks kann die vorgesehene Krone exakt am Monitor in die bestehende Lückensituation geplant werden. Wichtige klinische Parameter, wie die Position der Nachbarzähne, die Zähne des Gegenkiefers und die vorliegende Schleimhautsituation werden auf diesem Wege erfasst und berücksichtigt.
Zusammenführung der Datensätze
Es erfolgt nun am Computer das Zusammenfügen der mittels optischen Abdrucks erfassten Situation im Mund und des dreidimensionalen Röntgenbildes (DVT). Dies ermöglicht eine genaue Festlegung und Planung der Implantatposition am Bildschirm. Es ist somit möglich, sowohl die knöcherne Situation, als auch die klinischen Situation im Mund kombiniert darzustellen. Umliegende anatomische Strukturen, wie Nervenverläufe oder Kieferhöhlen können somit ebenso berücksichtigt werden, wie die Schleimhautdicke oder die Position der Nachbarzähne. Die geplante Krone wird im nun kombinierten Bild ebenfalls dargestellt und ermöglicht eine exakt auf sie abgestimmte Implantatposition.
Erstellung einer Implantationsschiene oder Bohrschablone
Durch die Fertigung einer Bohrschablone oder auch Implantationsschiene ist es möglich, die zuvor am Computer geplante Implantatposition, millimetergenau operativ umzusetzen. Eine solche Bohrschablone kann direkt bei uns in der Praxis aus einem Kunststoffblock gefräst werden, oder bei umfangreicheren Versorgungen in einem externen Fräszentrum. Die fertige Bohrschablone wird während der Implantation auf den Nachbarzähnen verankert und führt den Behandler beim Präparieren des Implantatbetts exakt in die festgelegte Implantatachse. Durch einen Tiefenstop wird die vorgesehene Tiefe ebenfalls milimetergenau festgelegt. Ein zu tiefes Bohren ist somit ausgeschlossen. Es erfolgt somit eine exakte Übertragung der digital geplanten Implantatposition in den Patientenmund. Das Implantat steht also im Anschluss millimetergenau an der Position im Patientenmund, wie wir es zuvor am Bildschirm geplant haben.
Ihre Vorteile
- Kombinierte dreidimensionale Darstellung (DVT) des Knochens und der Mundsituation bei der Implantatplanung am Computer
- Präzise Implantatplanung und operative Umsetzung
- Zahnersatz und Implantatposition ideal aufeinander abgestimmt
- Größtmögliche Sicherheit für Patient und Behandler
- Verletzung anatomischer Strukturen so gut wie ausgeschlossen
- Möglichkeit der Implantation ohne größere Eröffnung der Schleimhaut und somit atraumatischere Behandlung und weniger postoperative Schwellung
- Verlassen der Bohrachse bei der Implantation unmöglich
Für weitere Informationen und Fragen, z.B. anfallende Kosten, stehen wir gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns gerne an. Wir erklären Ihnen gerne diese fortschrittliche und innovative Behandlungsmethode.